
Was tue ich, wenn ich gerne Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten ernten möchte, aber nicht viel Zeit in die Aufzucht und Pflege investieren kann oder möchte? Dann wähle ich am besten Sorten, die man nicht jedes Jahr neu aussäen muss, und die nicht viel Pflegeaufwand erfordern. Obwohl ich gerne viel im Garten werkele, habe ich ein bisschen in die „lazy gardening“-Richtung aufgerüstet, denn es ist einfach genial, wenn man Obst bzw. Gemüse ernten kann, ohne es erst mühsam gesät und verpflanzt zu haben.
Rote Johannisbeeren

Das unkomplizierte Beerenobst schlechthin! Ich habe vor 15 Jahren einen Strauch gepflanzt, und er trägt jedes Jahr! Einfach so. Ziemlich perfekt, oder? Man kann Johannisbeersträucher auch schneiden, aber man muss nicht. Wichtig ist der richtige Standort: Sonnig, ordentliche Erde – das war’s im Wesentlichen schon.
Äpfel

Der Apfelbaum ist der Mittelpunkt unseres Gartens – und er trägt Äpfel jedes Jahr zum Umfallen. Auch hier hält sich die Pflege sehr in Grenzen.
Das Wichtigste ist eigentlich die Wahl der geeigneten Apfelsorte: wir haben die Sorte ‚Topaz‘ gewählt, weil sie sehr schädlingsresistent ist und auch ganz gut mit unserem heiß-trockenen Klima zurechtkommt. Nachbarn wollten unbedingt eine tolle, alte Sorte – aber leider kommt ihr Bäumchen gar nicht gut in unserem Klima zurecht, und hat ständig Mehltau und kaum Äpfel.
Ansonsten lassen wir den Baum regelmäßig von einem Fachmann schneiden – jo, und das war’s dann. Das Anstrengendste im Herbst ist das Verarbeiten der reichen Ernte….
Rhabarber

Rhabarber pflanzt du auch nur einmal, und dann kommt er jedes Jahr wieder! Er mag es ganz gerne nährstoffreich, sonnig und nicht zu trocken. Beim Austrieb schütze ich meinen (den ich dieses Jahr erst gepflanzt habe) ein bisschen vor Schnecken. Die Stangen bricht man dann im Frühjahr heraus (nicht schneiden, durch die Schnittfläche können Krankheitserreger in die Pflanze eindringen), bis ca. 24. Juni. Danach nicht mehr ernten, denn der Oxalgehalt ist zu hoch.
Man sollte auch – insbesondere bei jungem Rhabarber – die Blütenknospen abschneiden. Das Blühen kostet zu viel Kraft, und dann würde es im Jahr darauf eine kleine Ernte werden!
So, das war’s auch hier wieder mit der Pflege.
Topinambur

Topinambur bildet unterirdische Knollen, die man für Suppen, Aufläufe etc. verwenden kann. Die Pflanze ist sehr robust, und wenn man nicht alle Knollen erntet, bleibt der Rest im Boden, überwintert problemlos und bildet im Folgejahr neue Knollen. Oft sagt man sogar, dass Topinambur ein bisschen zum Wuchern neigt – aber das finde ich nicht so schlimm.
Topinambur blüht im Sommer auch total schön – die Blüten ähneln ein bisschen denen der Sonnenblumen, sie sind nur kleiner. Man hat also zweimal was von dieser Pflanze.
Pflegetechnisch gibt es hier wirklich nichts zu tun – außer eben mal ein paar Knollen ausgraben, wenn es einem zu viel wird.
Ich habe dieses Jahr zum ersten Mal Topinambur in die Erde gesteckt und bin total gespannt, wie es läuft.
Ein interessanter Beitrag, den du sehr lebhaft geschriebem hast. Toll. ❣️❣️❣️
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Vielen Dank!
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