
Im Januar kann man erstaunlich viel im Garten werkeln, wenn er schnee- und/oder frostfrei ist – und das ist er bisher auf jeden Fall! Alle „Draußen“-Tätigkeiten sind also nur möglich, wenn es keinen Frost gibt. Aber man kann ja auch im Haus „gärtnern“. Was habe ich bis jetzt diesen Monat gemacht?
Hier nun meine Liste der Januar-Gartentätigkeiten:
- Töpfe für die Frühlingsblüte bepflanzen. Bei mir im Garten säen sich z.B. Vergissmeinnicht an allen möglichen und unmöglichen Stellen aus. Ebenso breiten sich Traubenhyazinthen und Blausterne an den merkwürdigsten Stellen aus. Deshalb grabe ich die Pflänzchen an den Stellen aus, wo ich sie nicht unbedingt haben möchte, und bepflanze kleine Töpfchen damit. Diese kann ich dann, wenn die Pflänzchen blühen, dorthin arrangieren, wo ich sie haben möchte.

- Stecklingsvermehrung durch Steckhölzer. Ich liebe es ja, Pflanzen beim Wachsen zuzuschauen, und deshalb vermehre ich Pflanzen auch wahnsinnig gerne. Im Januar kann man sehr gut Gehölze aus Stecklingen vermehren. Dieses Jahr möchte ich mir durch einen Winterschneeball durch ein Steckholz ziehen. Das geht so:
- Von einem Baum oder Strauch ein ca. 30 cm langes Stück Zweig abschneiden. Der Zweig sollte ungefähr die Dicke eines Bleistifts haben, und wenn sich keine Blütenknospen am Ende befinden, noch besser.
- Schneide einmal direkt unterhalb eines Triebansatzes den Zweig mit einem geraden Schnitt durch (das ist dann die Unterseite, die in die Erde gesteckt wird), und ca. 20 cm oberhalb kürzt du den Zweig ebenfalls ein – am besten mit einem schrägen Schnitt oberhalb eines Triebansatzes. Das hat zwei Vorteile: so weißt du, welche Seite des Zweiges oben ist, und zum anderen kann Regenwasser besser ablaufen.
- In einen mind. 30 cm breiten und vor allem auch tiefen Topf (mind. 50 cm), gefüllt mit torffreier Blumenerde, steckst du nun dein Steckholz hinein, und zwar so tief wie möglich. Es ist völlig okay, wenn nur noch 1-3 Triebspitzen herausschauen.
- Topf gut wässern und an einen geschützten Ort im Garten oder auf der Terasse aufstellen.
- Und nun heißt es warten! Wenn alles gut läuft, hat das Steckholz über den Sommer gewurzelt und ist im Herbst (oder nächsten Frühjahr) zum Umsetzen bereit.

- Beobachten, was im Garten wächst oder sogar blüht. Ich mache fast jeden Tage einen kleinen Gartenrundgang, um zu sehen, wie sich alles entwickelt – insbesondere die Frühlingsblüher aus Zwiebeln, wie Schneeglöckchen, Krokusse, Tulpen, Hyazinthen, Narzissen etc. Da wir ziemlich warmes Wetter haben (so um die 10 Grad), stecken schon ganz viele dieser Blümchen ihr spitzes Näschen aus der Erde. Ich knie mich wirklich hin, um jede Schneeglöckchenknospe von nahem zu begutachten! Das macht mir so viel Spaß, dass es mir egal ist, ob es kauzig erscheint. Außerdem blühen die Christrosen, auch wenn sie etwas angefressen aussehen…Ich finde es immer faszinierend, dass selbst jetzt, wo alles ein wenig trist und leblos aussieht, unter der Erde ein irres Wachstum stattfindet!

- Gemüse ernten bzw. pflegen. Den Feldsalat, Grünkohl und meine Mini-Karotten kann ich momentan ernten, beim Lauch warte ich noch ab. Da bei dem warmen Wetter auch das Unkraut keimt bzw. wächst, jäte ich ab und zu mal, bevor die Unkräuter größer werden. Ist zwischendurch mal doch länger / strengerer Frost angesagt (so wie letzten Dezember), werfe ich ein Gartenvlies über meine Gemüsepflänzchen.


- Kresse auf der Fensterbank ziehen. Das geht auch, wenn es Frost und Schnee gibt. Dazu einfach ein feuchtes Küchentuch in eine kleine Schale legen, Samen daraufstreuen. Abdecken und warten, bis sich die Pflänzchen mit ihren Blättern zeigen. Dann den Deckel abnehmen und 4-5 Tage weiterwachsen lassen. Wichtig: nie austrocknen lassen.


Ein Kommentar zu „Gartentagebuch 2023: Mitte Januar“