Gartentagebuch 2023: Mitte März

Gartentagebuch 2023: Mitte März

Nach dem schönen, überwiegend sonnigen Februar ist nun der März da. Der März ist bei uns ein wirklich schwieriger Monat – gartentechnisch gesehen – denn er ist oft kalt und grau. Dadurch kann man draußen nicht viel machen. Nun sind die nächsten Tage keine Nachtfröste und leicht steigende Temperaturen angesagt – und flugs habe ich mal eine Ladung Radieschen ins Beet gesät, und meine rote Bete nach draußen verpflanzt. Mal schauen, ob das nicht zu übermütig war.

Ein anderes Thema macht mir aber schon zu schaffen: die anhaltende Trockenheit. Trockenheit im Sommer kennt man ja (leider) inzwischen, aber es ist jetzt schon im Frühling so trocken, dass ich meine ganzen Töpfe mit den im Herbst gesetzten Blumenzwiebeln regelmäßig gießen muss, und auch mein Blumenbeet mit den Tulpen – sonst vertrocknen sie und kommen nicht zur Blüte. Und das ist schon ziemlich ungewöhnlich: so zeitig im Frühjahr schon regelmäßig die Gießkanne auspacken zu müssen, stimmt mich bedenklich. Soll ich in Zukunft auf Tulpen verzichten? Was geht überhaupt im Frühling ohne Wasser?

Es hat zwar vor ein paar Tagen ausgiebig geregnet, aber davor fast einen Monat lang gar nicht. Das ist einfach zu wenig! So stand das heute auch in unserer Zeitung. Außerdem war zu lesen, dass der Februar einer der trockensten Februare seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1781 war (in unserer Region, der Pfalz). Bei uns im Ort waren es im Februar nur 5 Liter. Ich überlege auch, wie ich im Sommer weniger Wasser aus der Wasserleitung brauche. Soll ich doch mal Regenauffangtonnen aufbauen? Die den (wenigen) Regen im Winter auffangen? Wahrscheinlich muss ich auch langsam über mehr trockenheitstolerante Pflanzen nachdenken. Dann fallen ja aber schon ganz viele Gemüse flach. Ich beobachte mal, wie der Sommer läuft.

Doch nun zum Aktuellen. Was machen meine Aussaaten?

Die Chilis haben ihre Keimblätter verloren, hoffentlich wachsen sie trotzdem weiter. Vielleicht ist die Pflanzenlampe zu intensiv – so richtig weiß ich nicht, woran es liegt. Die Auberginen und Löwenmäulchen leiden auch ein bisschen, sind aber noch standhaft. Die rote Bete habe ich komplett nach draußen verpflanzt, denn auch sie wuchsen nicht so richtig weiter. Die Tomaten haben überwiegend gekeimt, und die Steckzwiebeln treiben auch ganz ordentlich. Insgesamt bin ich zufrieden, auch wenn ich mir besseres /schnelleres Wachstum wünschen würde.

Da gestern wieder sehr schönes sonniges Wetter war, habe ich in zwei Schalen draußen noch weiteres gesät: in eine Schale Salate: Kopfsalat Maikönig, Romanasalat Forellenschuss und Pflücksalat Amerikanischer Brauner. Mit den beiden letzten Sorten habe ich schon gute Erfahrung gemacht (s. auch meinen Beitrag über den Salatanbau). In die zweite Schale habe ich noch mal rote Bete (Tonda die Chioggia), Kohlrabi und guten Heinrich gesät. Guter Heinrich ist eine Gemüseblattstaude, d.h. er kommt jedes Jahr wieder. Die Blätter sind wie Spinat essbar, und die Samen wie Quinoa zu verwenden. Mal schauen.

Blühtechnisch ist leider nicht so viel passiert seit letztem Mal, da das Wetter eben zu kalt ist. Ich hoffe wirklich, dass das Wetter bald besser wird und mehr Blümchen blühen! Auf den Bildern (oben und hier) seht ihr den Stand der Dinge.

Sommerstaudenbeete für trockene Standorte

Sommerstaudenbeete für trockene Standorte

Unsere Stadtgärtnerei macht einfach einen verdammt guten Job. Jedesmal, wenn ich an den angelegten Beeten vorbeifahre, möchte ich aussteigen und alles genauer betrachten. Hier wird mit Auge für klimatische Verhältnisse und Farbe gearbeitet. Großes Kompliment! In diesem Beitrag dienen die Beete als Inspirationsquelle für Staudenbeete, die im Sommer mit wenig Wasser und Abgasen zurechtkommen müssen. Dabei sehen sie wunderschön aus!!

Im obigen Foto sieht man die gelungene Kombination, aus der insbesondere Salbei (blau), Wolfsmilch (hellgrün), Schafgarbe (orange), Storchschnabel (weiß), Prärie-Kokardenblume (rot-orange) und patagonisches Eisenkraut (hohe Stängel, lila Blüten) hervorstechen. Sehr gelungen!

Salbei (blau) und syrisches Brandkraut (gelb)

Im Foto oben ein hübscher Farb- und Formenkontrast zwischen: dunkelblau – hellgelb sowie große – kleine Blüten, niedriger Wuchs – hoher Wuchs, kompakter Wuchs – luftiger Wuchs.

Hier nochmal die ganze Vielfalt, oben links die gelben Blüten gehören zu einer Missouri-Nachtkerze, zwischendrin sind auch noch Gräser und weitere Stauden, die erst anfangen zu blühen, wie z.B. die Fetthenne.

Schaut doch aus wie in einem Park – dabei sind das „nur“ die Streifen zwischen den Fahrbahnen auf einer Hauptstraße. Einfach schön.

Pflanzenliste:

  • Salbei (blau)
  • Schafgarbe (orangerot)
  • Wolfsmilch (hellgrün)
  • Storchenschnabel (weiß)
  • Syrisches Brandkraut (gelb)
  • Missouri-Nachtkerze (gelb)
  • Patagonisches Eisenkraut (lila)
  • Prärie-Kokardenblume (rot-orange)
  • Fetthenne (rosa)

Variationen von Ziersalbei

Variationen von Ziersalbei

Heute möchte ich euch drei verschiedene Salbeiarten vorstellen, und fünf Gründe nennen, weshalb Ziersalbei in jedem Garten wachsen sollten. Die vorgestellten Sorten stehen alle in meinem Garten und sind echte „Blüh-Arbeitstiere“ .

Steppensalbei (salvia nemorosa)

In unseren Gärten kennt man Ziersalbei meist als den langen blauen Steppensalbei – siehe Foto oben. Das ist auch eine dankbare Sorte – lang blühend und eine ausdauernde, trockenheitsverträgliche winterharte Staude. Es gibt viele Sorten, hauptsächlich in blau.

Johannisbeersalbei (salvia microphylla)

Meiner – auf dem Foto – ist wahrscheinlich Salvia microphylla „Trewithen Cerise“ – ich habe letztes Jahr Samen davon in Cornwall aus dem Garten unseres B&Bs mitnehmen können. Diese Sorte besticht durch Blüten in knalligen Farben – meist in pink/rot. Es gibt dieselbe Art auch in einem tiefen lila oder mit zweifarbigen Blüten. Dieser Salbei ist nicht ganz winterhart und verträgt nur leichte Fröste.

Schopfsalbei (Salvia viridis)

Hier liegt der Reiz nicht in den Blüten, sondern den oberen farbigen Schaublättern. Dieser Salbei ist nicht winterhart, aber einfach aus Samen zu ziehen.

Das Tolle an Salbei ist

  • er ist ziemlich anspruchslos. Er braucht volle Sonne, kommt aber mit Trockenheit und schlechter Erde trotzdem gut zurecht.
  • seine Blüten haben viel Nektar, also zieht er Bienen, Hummeln und andere Bestäuberinsekten an.
  • er ist ziemlich resistent gegen Ungeziefer und Krankheiten, mit seinem Duft wehrt er sie sogar ab. Wenn ihr wie ich einen Ziersalbei neben eure Rose setzt, wird sie weniger Mehltau/Sternrußtau bekommen.
  • da er so trockenheitstolerant ist, kann man ihn auch prima in Töpfe und Kübel pflanzen
  • er läßt sich leicht vermehren, entweder durch Samen oder Stecklinge.

Also, macht euch auf, die Variationen von Ziersalbei zu entdecken!