
nach Sarah Wiener
An dieser Stelle ein Dankeschön an Sarah Wiener, die in ihrem Österreich-Kochbuch ganz viele Rezepte mit Wildkräutern aufgeführt hat. Auch dieses simple Rezept für Holunderblütengelee ist daher. Es ist ohne viel Chi-Chi, und deshalb hat es mir als Einsteiger-Rezept gut gefallen.

Wenn man mal anfängt, Wildkräuter zu sammeln, kartografiert man seine Umgebung ganz neu. Bisher waren die Anhaltspunkte: „Hier ist der Bäcker, hier ist die gute Weinstube, hier ist der Blumenhändler…“, aber jetzt kommt noch hinzu: „Auf diesem Weg ist ein Holunderstrauch, auf diesem Weg sind drei, aber nur zwei sind gut zu erreichen.“ Das finde ich total spannend, weil man seine Umgebung aus einer anderen Perspektive sieht. Wer einen Holunderstrauch in seinem Garten hat, auch gut. Mein Garten ist leider zu klein dafür. Aber nun zum Rezept, für das ich wirklich durch Brombeergestrüpp und Brennesseln gewatet bin.

Zutaten (für 4 Gläser à 250 ml)
- etwa 3 Handvoll Holunderblüten
- 800 ml Apfelsaft (Sarah nimmt naturtrüben, ich probiere es mit klarem)
- 1 Bio-Zitrone
- 500 gr Gelierzucker 2:1 (für 3/4l Saft)

Zubereitung:
- Die Holunderblüten nicht waschen und nur leicht schütteln (dann fallen die versteckten Insekten heraus), damit möglichst wenig Blütenstaub verloren geht, der transportiert nämlich den Geschmack.
- Die dickenStängel mit einer Schere abschneiden.
- Die Blüten in einer großen Schüssel mit dem Apfelsaft übergießen.
- Die Zitrone waschen und die Schale spiralförmig abschälen. Zu den Blüten geben.
- Abgedeckt an einem kühlen Ort 24 Stunden gehen lassen.
- Am nächsten Tag den Saft durch ein Mulltuch in einen Topf abseihen.
- Die Zitrone auspressen und den Saft sowie den Gelierzucker unter Rühren erhitzen.
- Sobald das Gelee sprudelnd kocht, weitere 3 Minuten unter Rühren kochen lassen.
- Vom Herd nehmen und in sterilisierte Gläser füllen, erkalten lassen.
