Drei Gründe, warum jeder zweijährige Blumen im Garten haben sollte

Drei Gründe, warum jeder zweijährige Blumen im Garten haben sollte

Zweijährige Blumen gelten als kompliziert und nur für „aktive“ Gärtner geeignet. Denn man sät sie im Frühsommer aus, setzt sie im Spätsommer ins Beet und erst im folgenden Spätfrühling blühen sie. Heute nenne ich euch aber schlagende Gründe, warum sie trotzdem in keinem Garten fehlen sollten. Zuerst aber zu meinen Lieblingssorten:

Grund 1: sie füllen die Blühlücken zwischen Frühlingszwiebelblühern wie Tulpen, Narzissen und Sommerblumen wie Rosen. Gerade im Frühling ist es ein bisschen trostlos, nach dem Blütenrausch der Tulpen nur vereinzelt Blüten im Beet zu haben.

Grund 2: Obwohl die Blumen eigentlich nach ihrem zweiten Jahr absterben, überleben bei mir viele von ihnen. Entweder sie überstehen die Winter trotzdem und/oder sie säen sich einfach selbst wieder aus. Meine Bartnelken kommen jedes Jahr wieder, ohne dass ich etwas tun muss. Deshalb:

Grund 3: Sie sind gar nicht kompliziert! Haben sich die Blumen mal im Garten etabliert und finden ein paar freie Flächen im Beet, wohin sie sich aussäen können, muss man sich gar nicht mehr um sie kümmern. Das machen in meinem Garten neben den Bartnelken auch gerne der Fingerhut.

Blumen im Garten Ende März

Blumen im Garten Ende März

Endlich Frühling! Die Sonne scheint, 18-20 Grad, die Zwiebelblumen geben alles….herrlich!

Wie man oben sieht, geben blühen die Tulpen ‚Toronto‘ wieder zahlreich. Dies ist eine wirklich zuverlässige Tulpensorte und gut geeignet für ‚faule‘ Gärtner, denn sie blüht jedes Jahr, ohne dass man viel tun muss. Einmal im Frühjahr düngen empfehle ich schon, das war’s aber schon.

Genauso zuverlässig blüht die Tulpe ‚Ice Stick‘ (unten); es ist die erste Tulpe, die bei mir blüht, und das schon seit ca. 10 Jahren. Das ist doch super, oder?

Trotzdem freue ich mich auch an den schwierigen Tulpen, die man fast jedes Jahr ersetzen muss. Das habe ich dieses Jahr allerdings nur in den Töpfen gemacht, umso mehr freue ich mich über zwei rosa Tulpen, die im Beet wieder gekommen sind. Die Tulpe unten links ist wohl eine ‚Ollioules‘, die Tulpe unten rechts eine ‚Flaming Purissima‘.

Auch die blühenden Töpfe sind am Start; bei den blauen Töpfen haben schon die Krokusse geblüht wie verrückt, nun sind es die Hyazinthen, und so langsam kommen die Vergißmeinnicht.

Außerdem kommt der rosa Goldlack so langsam (rechts unten).

Dann blüht im Blumenbeet eine Narzisse, die dort gar nicht hingehört. Ihre Schwestern blühen am Apfelbaum, aber ich lasse sie wachsen, denn ihr zartes Gelb gefällt mir.

Jeden Tag springt man morgens in den Garten, um zu schauen, welche Blüte sich über Nacht geöffnet hat. Es ist wirklich spannend. Wenn mehr Tulpen Narzissen und Anemonen und und und blühen, gibt es wieder ein Update. Ich habe in meinem Schnittblumenbeet auch Tulpen stehen, die ich für Sträuße schneiden will. Die sind aber noch nicht so weit.

Leider ist es viel zu trocken, man muss insbesondere die Töpfe ständig gießen.

Blühende Töpfe für den Frühling

Blühende Töpfe für den Frühling

Es ist jedes Mal wie ein kleines Wunder, wenn im Frühling die Blätter der Frühjahrs-Blumenzwiebeln erscheinen. Im Beet habe ich natürlich auch viele Blumenzwiebeln, trotzdem fülle ich im Herbst ein paar Töpfe auf Balkon und Terasse mit Tulpen und Konsorten, um die Blütenpracht noch mehr auszuweiten.

Heute zeige ich euch, wie ich zwei meiner Töpfe bestückt habe. Außerdem bekommt ihr Tipps, worauf ihr bei der Pflanzung achten solltet.

Bevor ihr die Töpfe mit Erde füllt, solltet ihr prüfen, ob eure Töpfe unten Abzugslöcher für Wasser haben. Das ist echt wichtig, denn gerade Tulpenzwiebeln sollten nicht in zu feuchter Erde liegen, sonst faulen sie. Über dieses Abzugsloch legt ihr einen Stein oder eine Topfscherbe, damit die Blumenerde nicht herausfällt.

Damit die Erde nicht zu feucht und schwer wird, mixe ich meine ganz normale torffreie Blumenerde mit ein bisschen Splitt – das speichert nicht soviel Wasser.

Den ersten Topf habe ich mit zwei ganz dunklen Tulpensorten bestückt: „Black Hero“ und „Black Parrot“. Insgesamt 10 Zwiebeln habe ich in den Topf gelegt, dann etwas Erde darauf, und obendrüber 5 Goldlack „Apricot Sunset“ gesetzt und mit Erde aufgefüllt. Dann noch gut angießen – fertig! Der Goldlack ist winterhart und hat jetzt noch ein bisschen Zeit, Wurzeln zu bilden. Je mehr Wurzeln er hat, umso leichter wird er mit Minusgraden fertig. Die Idee ist, dass sich im Frühjahr die Tulpen zwischen dem Goldlack hervorschieben und das Apricot einen Kontrast zu dem Dunkelviolett der Tulpen bildet.

Der zweite Topf soll eine „Sinfonie in Blau“ werden: Blaue Hyazinthen (3 Stück), lila Krokus (10 Stück) und blaue Vergißmeinnicht (3 Stück).

Wieder einen Topf mit Abzugsloch nehmen, mit einem Stein abdecken, torffreie Blumenerde mit Splitt mischen und in den Topf füllen. Wenn ihr noch ca. 15-20 cm bis zum oberen Rand habt, die Hyazinthenzwiebeln hineinlegen. Danach mit etwas Erde auffülen, dann darauf die Krokuszwiebeln legen.

Bei Blumenzwiebeln bitte immer das spitze Ende nach oben, da kommen die Blätter und Blüten heraus. Zwischen/auf die Krokusse die drei Vergißmeinnicht setzen, mit restlicher Erde auffüllen und wieder gut angießen. Auch das Vergißmeinnicht müsste als Zweijährige den Winter überstehen. Hierfür habe ich übrigens Pflanzen genommen, die sich selbst ausgesät hatten, ich an der Stelle im Garten (Gemüsebeet) aber nicht haben will.

Nun heißt es abwarten, und die Töpfe nicht zu viel gießen (nur dann, wenn der Goldlack oder die Vergißmeinnicht zu trocken sind).

Goldlack – das Mauerblümchen

Goldlack – das Mauerblümchen

Goldlack ist tatsächlich das Mauerblümchen – auf Englisch heißt er nämlich ‚wallflower‘. Aber Goldlack muss nicht unscheinbar sein!

Bei uns ist Goldlack hauptsächlich als gelbe Blume bekannt, es gibt aber noch andere Farben, und die wollte ich unbedingt ausprobieren. Goldlack blüht im Frühling und ist ein guter Partner für Tulpen. Da Goldlack eine zweijährige Blume ist, muss man sie quasi ein Jahr, bevor sie blühen soll, aussäen. Egal, dachte ich mir, ich teste es mal.

Hier mein Aufzuchttagebuch:

Im Mai letztes Jahr (noch vor Brexit!) habe ich mir Samen aus England bestellt, denn bei uns ist es schwierig, außergewöhnliche Sorten zu bekommen. Meine Wahl fiel auf ‚Sunset Apricot‘ und ‚Scarlet Bedder‘.

Im Juni letztes Jahr habe ich meinen Goldlack im Freien in 10er-Modultrays, einen Samen pro Modul (insgesamt 20) ausgesät.

Dann hieß es warten, aber fast alle Samenkörner haben gekeimt. Dann ließ ich sie so lange in ihren Modulen, bis sie richtig gute Wurzeln gebildet hatten.

Dann habe ich sie Ende Juli letztes Jahr einzeln in kleine Töpfchen gesetzt, so dass sich die Pflänzchen gut entwickeln können, bevor sie an ihren endgültigen Standort kommen. In einem kleinen Garten wie meinem war es ein bisschen schwierig, die vielen kleinen Pflänzchen ansehnlich zu arrangieren, deshalb habe ich sie in einen Korb gestellt.

Im Oktober/November letztes Jahr war es dann soweit, dass in Beeten und Töpfen Platz fei wurde, und ich habe nach und nach meine Pflänzchen an ihren endgültigen Platz gesetzt, neben / zwischen Tulpenzwiebeln. Dann hieß es: warten, warten, warten.

Die kurze, aber heftige Frostperiode im Spätwinter haben die meisten Pflänzchen gut überstanden.

Goldlack ‚Scarlet Bedder‘ am 18. März

Im März dieses Jahr haben etliche Pflänzchen ihre Blütenknospen gezeigt, da das Wetter aber noch recht kühl war, legten sie einen kleinen Stopp ein.

Ab Anfang/Mitte April hat der Goldlack dann langsam angefangen, zu blühen. Die Farben sind einfach fantastisch und passen toll zu den Tulpen. Ein weiteres Plus des Goldlack: er duftet herrlich, wie Honig.

Goldlack ‚Scarlet Bedder‘ mit Tulpe ‚Ollioules‘ Anfang April

Mein Fazit: Das lange Warten hat sich gelohnt. Ich werde dieses Jahr wieder Goldlack säen – ich habe zum Glück noch Samen übrig von letztem Jahr.