Sogno d’Italia

Sogno d’Italia

In den kalten und trüben Wintermonaten träumt man sich ja ganz gern mal in die Sonne, insbesondere nach Italien. Zumindest optisch machen wir heute einen kleinen Ausflug nach bella Italia, in einen Garten im schönen Valpolicella. Dort war ich zu Beginn des Herbstes und war beeindruckt von den Elementen, die typisch für den formalen italienischen Gartenstil aus dem 18. Jahrhundert sind.

Element 1: Geometrische Formen

Kreise und Quadrate – am besten ineinander verschachtelt, ist ein grundsätzliches Gestaltungselement des formalen Gartenstils. In den inneren Kreisen befindet sich oft Wasser, um der Geometrie etwas die Strenge zu nehmen.

In kleineren Gärten lässt sich dieses Gestaltungselement in einem Beet verwirklichen, z.B. mit einem kleinen runden Blumenbeet innerhalb einer quadratischen Rasenfläche. In direktem Zusammenhang mit dem geometrischen Gestaltungselemt steht das nächste:

Element 2: Niedrig geschnittene Formhecken

Wie man auf den Bilder ganz oben sieht, können diese Formhecken als Beetbegrenzung dienen, oder, wie auf den Fotos direkt oberhalb, als eigenständige Formen den Garten gestalten. Links sieht man ein Amphitheater aus Hecken, rechts runde Formen, durch die man hindurchschlendern kann.

Element 3: Sichtachsen/Alleen

Die Bilder unten zeigen große Alleen als Sichtachsen. Das schafft Weite, und kann auch in einem kleinen Garten erreicht werden. Am Ende sollte dann eine Bank, eine Statue oder einfach ein größerer, interessant bepflanzter Kübel stehen.

Die Bilder unten zeigen, wie solche Sichtachsen auch ohne große Bäume geschaffen werden können. Hierbei spielen die kleinen Formschnitthecken eine Rolle. Wer sich nicht mehr an Buchs traut – es gibt andere Alternativen, die genauso gut funktionieren (z.B. Eibe).

Element 4: Statuen

Kein formaler italienischer Garten ohne Statuen! Sie stehen oft am Ende von Wegen, und geben dem ganzen ein antikes Flair. Dieses Gestaltungselement lässt sich natürlich ziemlich leicht auch im kleinen Garten umsetzen.

Wie ihr seht, stehen Farbe und Blumen hier nicht im Vordergrund. Es geht um die Zähmung des Grüns. Wenn aber Blumen, dann bitte kräftige Farben wie dieser Salbei. Man sieht in hier zwar vor einer Mauer, aber kräftige Farben wie z.B. Pink heben sich super vom Grün ab.

Informationen zum Garten:

Giardino Pojega (bei der Villa Rizzardi) in Negrar. In der Villa gibt es eine Vinothek, wo man nach dem Gartenbesuch noch eine Weinprobe machen kann.

September-Garten

September-Garten

Dekoratives: Blumen

Die ersten Septembertage haben uns ja mit hohen Temperaturen und viel Sonnenschein verwöhnt. Dementsprechend geben die Blumen nochmal alles, hier der Ziertabak ‚Lime Green‘ (links oben), Dahlie ‚Bishop’s Childeren‘ (rechts oben). Ein treuer Begleiter sowohl in voller Sonne als auch im Komplettschatten (links unten) ist die japanische Herbstanemone, leider weiß ich die Sorte nicht mehr. Zwischen dem ’normalen‘ Salbei und dem Schnittknoblauch macht sich der blaue Schopfsalbei (rechts unten) auch ganz gut.

Essbares: Obst und Gemüse

Natürlich freuen sich Südländer wie die Paprika über Sonne und hohe Temperaturen, aber auch die Äpfel am Apfelbaum werden langsam reif und rot. Meine Nachbarin und ich können es kaum erwarten, bis die Äpfel reif sind. Es wird aber nicht mehr lange dauern. Das Blattgemüse wie Mangold und Spinat wächst auch ganz gut.

Für die Zukunft I: Aussaaten und Jungpflanzen

Rechts seht ihr meine Grünkohljungpflanzen. Einige wenige sind schon im Beet, der Rest wartet noch auf Verpflanzung (Nachfolge im Schnittblumenbeet und als Bepflanzung meiner Mehrzwecktöpfe). Links seht ihr meine Mizuna-Aussaaaten, auch die müssen noch vereinzelt werden. Mizuna ist ein Blattgemüse und schmeckt schön scharf, z.B. als Salat oder als würzige Zutat auf dem Pausenbrot.

Für die Zukunft II: Kräuter trocknen

Solange das Wetter hält und die Pflanzen junge, neue Blätter bilden, trockne ich noch viele Kräuter für Kräutertee im Winter. Meine Lieblingsmischung im Moment ist Minze, Löwenzahn und Erdbeerblätter. Trotzdem trockne ich so viel, wie geht, so wie den Salbei in der Kiste oben rechts. Wissenswertes zum Trocknen von Kräutern und Blumen findet ihr in meinem Beitrag ‚Kräuter und Blumen trocknen‘.

Der Garten im Juli

Der Garten im Juli

Wie sieht es bei mir im Juli aus? Dieses Jahr wesentlich grüner als sonst, denn es regnet dieses Jahr so viel wie noch nie zuvor. Der Rasen ist selbst im Juli grün, und wir bewässern ihn quasi nicht. Alles andere wächst wie verrückt. Was fehlt, ist mehr Sonne. Denn viele Tomaten hängen schon voll, sind aber noch grün. Außerdem haben einige Äpfelchen am Apfelbaum Hageldellen.

Auf dem Balkon wächst der Ziertabak wie verrückt, und unsere Chilis geben trotz Regenwetter alles. Bei Chilis sind wir übrigens komplett Selbstversorger!!

Die Blumen im Beet gedeihen, im Moment sehr hübsch die pinke Schafgarbe, der Salbei und der Lavendel. Die Rosenblüten haben nach den Sturzfluten vor zwei Wochen die Waffen gestreckt. Dafür blüht der echte Eibisch (Althea Marshmallow) zum ersten Mal.

Die Blumen im Schnittblumenbeet hingegen machen viel Freude (darüber gibt es noch einen gesonderten Beitrag), die Kosmeen schneide ich schon fleissig, aber nun fangen auch die Dahlien langsam an, zu blühen.

Die südländischen Gemüsepflanzen wie Tomaten und Paprika hängen schon voll, sind aber noch grün.

Im Gemüsebeet schießen der Fenchel und Salat, die Zwiebeln werden langsam reif, und der Kohl wächst gemütlich unter seinem Netz heran.

Mandelblüte 2021

Mandelblüte 2021

Es ist soweit: mein Mandelbäumchen blüht!

Die Mandelblüte ist für uns in der Pfalz immer das erste Blüten-Highlight. Während die Mandelbäume in der freien Natur noch nicht so weit sind, steht meine Dürkheimer Krachmandel geschützt auf dem Balkon.

Wenn die Mandel blüht, weiß man hier, dass der Frühling nicht mehr weit weg ist. An den sonnigen Tagen mache ich eine kleine Mittagspause auf dem Liegestuhl unter dem Mandelbäumchen auf dem Balkon, trinke ein Tässchen Tee und träume von meinen Gartenprojekten dieses Jahr.

Die Bienen und Hummeln freut es auch, außerdem duften die Blüten ganz zart.

Garten-Inspiration aus dem Internet für Wintertage

Garten-Inspiration aus dem Internet für Wintertage

Der Winter stellt schon eine lange Belastungsprobe für die Apfelblütengärtnerin dar, und deshalb stelle ich euch in diesem Beitrag meine liebsten Webseiten zum stöbern und inspirieren lassen vor. (Vorsicht, enthält dann natürlich Werbung, aber die mache ich völlig unaufgefordert). Es ist allerdings hilfreich, Englisch ganz passabel zu verstehen.

Wenn ihr auf die Namen klickt, kommt ihr direkt auf die entsprechenden Webseiten (nur nicht bei Gardeners‘ World).

Floret Farm ist eine Blumenfarm im Staat Washington in den USA – und hat eine tolle Website mit vielen Beiträgen rund ums Gärtnern mit Blumen. Es gibt sogar kleine „Mini-Courses“ zu bestimmten Themen, wie z.B. das Vermehren von Dahlien, Wissenswertes rund um Frühlingsblüher wie Tulpen usw. Auch immer einen Blick wert, um sich über neue Blumensorten und -farben zu informieren.

Eigentlich ein Gartenversand aus England, aber wesentlich moderner und stylischer als die meisten unserer Gartenversender. Auch hier gibt es Videos zu vielen Themen rund um Sorten und Aufzucht von Pflanzen. Außerdem Tipps zum Gärtnern generell und Rezepte. Außerdem auch immer einen Blick wert, sich insbesondere bei Blumen von tollen Sorten und Farbzusammenstellungen inspirieren zu lassen.

Webseite mit vielen kleinen, nicht zu langen Beiträgen rund ums Gärtnern, Gartendesign und Deko mit Pflanzen. Gut zum Stöbern.

  • Sendung ‚Gardeners‘ World‘ mit Monty Don (auf englisch)

Der Klassiker: die Gartensendung aus England. Bei uns auf Youtube zu sehen. Gardeners‘ World macht zwar Winterpause von Oktober bis März, aber man kann ja die alten Sendungen schauen. Sehr informativ und kurzweilig, mit vielen tollen Tipps und Tricks.

Gartendesignstudio aus Berlin mit einer tollen Webseite. Obwohl eigentlich auf Verkauf ausgelegt, kann man trotzdem toll stöbern, auch hier nach ausgefallenen Blumensorten. Außerdem gibt es auch hier Beiträge zum Gärtnern, z.B. wie man ein Schnittblumenbeet anlegt. Und das Gute ist: hier kann man auch Saatgut bestellen, da Jora Dahl in Deutschland ist.

Viel Spaß beim Stöbern!!

Dezember Impressionen aus dem Garten

Dezember Impressionen aus dem Garten

Jetzt bricht eine echt schwere Zeit für alle Gärtner an – der Winter. Draußen kann man nun beim besten Willen nichts mehr säen, es blüht sehr wenig – obwohl man manchmal überrascht wird, wie ihr unten sehen werdet. Die vorherrschenden Farben sind nun langsam braun – grau – grün, aber es gibt trotzdem ein paar Lichtblicke.

Dazu zählt definitiv mein Topf mit der Mischbepflanzung aus Koriander und Mizuna – beides ist winterhart und beschert uns hoffentlich noch ein Weilchen frisches Grün für Asiagerichte.

Jedes Jahr immer wieder ein Lichtblick sind für mich auch meine Christrosen – noch sind sie nicht ganz aufgeblüht, aber sie leuchten schon weiß aus dem Laub hervor. Toll!

Die Chrysanthemen im Beet geben nochmal alles – aber in ein bis zwei Wochen wird die Pracht leider vorbei sein. Aber Chrysanthemen im Beet lohnen sich wirklich für ein Blühfinale im Beet.

Auch ziemlich dekorativ im Gemüsebeet ist der Grünkohl ‚Scarlet‘ – und essen können wir ihn auch noch. Im Februar wird es zwei Beiträge zum Thema Grünkohl geben. Nur soviel: ich kann den Anbau nur empfehlen, wenn man auch im Winter Gemüse ernten möchte.

Und hier nun die Überraschung: ein Topflavendel blüht gerade! Ich habe ihn extra vor dem Herbstlaub fotografiert, damit ihr seht, das ist kein Photoshop. Das ist verrückt und wahrscheinlich dem Klimawandel geschuldet? Egal – schön ist es auf alle Fälle!

Meine drei Lieblingsgärten in England – eine kleine Gartenreise

Da wir dieses Jahr leider nicht nach England reisen, habe ich mir gedacht, da reisen wir doch mal virtuell! Ich möchte euch meine drei Lieblingsgärten in England vorstellen, und wenn wir wieder reisen können, wer weiß, vielleicht habe ich euch angeregt, sie euch auch mal anzuschauen.

Lost Gardens of Heligan

Die Lost Gardens waren tatsächlich ein „verlorener“ Garten. Einstmals ein Riesengarten mit allem Drum und Dran, wurde er um den ersten Weltkrieg aufgegeben, und war bis in die 1990er total zugewuchert und nicht mehr als Garten erkennbar.

Dann aber wurde der Garten wieder entdeckt, freigelegt und gestaltet. Viele „alte“ Elemente sind erhalten, deshalb ist dieser Garten wirklich ungewöhnlich.

Auf dem Foto oben sieht man die „Hütte des Gärtners“, also den Arbeitsplatz des Obergärtners. So könnte es vor hundertfünfzig Jahren eventuell ausgesehen haben.

Unten werfen wir einen Blick in eines der vielen Gewächshäuser, denn in viktorianischen Zeiten haben die wohlhabenden Leute auch gerne ihre eigenen, exotischen Früchte angebaut. Hier sieht man Weinreben, aber es wurden auch Exoten wie Ananas gezogen.

Unten sieht man den Teil des Gartens, der an einen tropischen Garten erinnern soll. Da in Cornwall auch im Winter ein sehr mildes Klima herrscht, wachsen Palmen dort ausgesprochen gut. In diesem Gartenbereich fühlt man sich wirklich wie in einem Dschungel, und so heißt er auch: The Jungle.

Natürlich gibt es auch klassischere Gartenbereiche wie Rasen, Rabatten, Gemüsegarten. Für Kinder ganz interessant: es gibt auch viele Bauernhoftiere zu bestaunen.

Great Dixter

Great Dixter war das Zuhause von Christopher Llyod (1921 – 2006), der seinerzeit ein bekannter, aber experimentell veranlagter Gartendesigner war. Das sieht man heute auch immer noch, das Gras bleibt öfter mal ungemäht in Great Dixter.

Auch die Blumenbeete wirken etwas wild, aber dadurch entstehen Farb- und Formexplosionen, die nicht erdrücken, sondern eher leicht und grazil wirken.

Ganz ungewöhnlich: Buchsfiguren in ungemähtem Gras. In Great Dixter ist nix mit handmanikürtem Rasen – das könnten wir doch auch mal ausprobieren….

Eine geniale Idee: zwei Kontrastfarben – das knallt.

Auch unter den Obstbäumen darf die Wildblumenwiese wachsen – nur die Wege sind gemäht.

The Salutation – The Secret Gardens of Sandwich

The Salutation ist ein eher kleiner Garten und konventioneller angelegt als Great Dixter. Aber auch hier war ein berühmter englischer (Garten-)Architekt zu Werke, nämlich Edwin Lutyens (1869 – 1944), der viel mit Gertrude Jekyll zusammengearbeitet hat. Beeindruckt haben mich die schönen Blumen- und Pflanzenkombis, sowohl in den Rabatten („borders“) als auch im Gemüsegarten.

Hier sind nicht nur die Blüten rot oder pink, es blitzen auch braunrot angehauchte Blätter im Hintergrund hervor.

Wicken, Ringelblumen und Stangenbohnen in schönster Harmonie – was fürs Auge und später was für den Gaumen.

Hier sieht man zum Beispiel eine weitere tolle Kombination im warmen Farbspektrum – diesmal mit Akzenten in gelb.

So, und nun haben wir uns ein Päuschen verdient mit einer Tasse Tee…

PS: The Salutation ist seit Beginn diesen Jahres leider geschlossen, hoffentlich bekommt er bald neue Eigentümer und wieder eine Chance….

Juli-Impressionen

Juli-Impressionen

Noch verleihen die Glockenblumen mit ihrem Blau dem Blumenbeet eine kühle Frische, die Rosen sind schon am Verblassen, dafür zeigt sich der Ziertabak links und die Stockrose rechts.

Oben meine Skabiose ‚Black Knight‘, deren Farbton ganz dunkelpurpur ist, und deren Blätter aussehen wie Samt.

Vorne die Stockrose, hinten im Topf blüht die Dahlie ‚Bishop’s Children‘. Das markiert langsam den Übergang von der rosa/pink/blau-Phase zur orange/rot/violett/purpur-Phase im Sommer.

Der „Sommertopf“ mit Skabiose ‚Black Knight‘ und Dahlie ‚Bishop’s Children‘ bringt dunklere Farben in den Garten.

Heitere Eintracht im Gemüsebeet: Zinnien, Ringelblumen und Kapmargeriten strahlen um die Wette, dazwischen allerlei Gemüse und Kräuter.

Die Tomaten werden reif! Hier sieht man eine kleine traubenförmige Cocktailtomate namens ‚Violine‘. Es sieht hübsch aus, wenn die kleinen roten Früchte zwischen den grünen Blättern hervorblitzen.

Einfach herrlich, ein Garten im Juli!

Juni-Impressionen aus meinem Garten

Juni-Impressionen aus meinem Garten

Im Juni blüht es in meinem Garten ziemlich gut – fast ohne mein Zutun, denn die meisten Blüher sind Stauden. Im Juli/August sieht die Sache anders aus – mal schauen, ob ich es dieses Jahr schaffe, auch dann viele Blüten zu genießen…

Leider weiß ich nicht, welche Sorte das ist….

Im Topf hinten sind schon so ein paar Blüher vorbereitet – eine Dahlie und zwei Skabiosen, noch grün. Vorne stehlen ihnen Rosen, Salbei, Lavendel und Federnelken die Show.

Wolken in rosa-blau

Meine Tomaten tragen schon viele grüne Früchtchen. Hoffentlich bleibt das Wetter gut und sie reifen ohne Probleme (z.B. Blütenendfäule) aus.

Tomate ‚Kosmonaut Wolkow‘

In eines meiner Tomatenbeete habe ich Ringelblumen als Begleitpflanzen gesetzt – das funktioniert wunderbar und sieht bombig aus. Von den Ringelblumen möchte ich auch Blüten trocknen, um sie für Ringelblumenseife zu verwenden.

Tomaten und Ringelblumen im Beet

Ringelblumen scheinen auf ihre Nachbarpflanzen eine positive Wirkung zu haben…