Unkomplizierte Kräuter für Garteneinsteiger

Unkomplizierte Kräuter für Garteneinsteiger

Alle Kräuter, die ich in diesem Beitrag vorstelle, sind mehrjährig. D.h., man setzt sie nur einmal, und erntet viele Jahre von ihnen. Das ist ziemlich praktisch, oder? Das einzige, was ihr vor dem Einpflanzen prüfen solltet, sind im Wesentlichen 2 Faktoren: bekommt die Pflanze an ihrem Standort viel oder wenig Sonne ab? Ist der Boden eher trocken oder feucht? Egal, ob Sonne oder mehr Schatten, ob trocken oder feucht, es gibt für jeden Standort ein Kräutlein!

Für sonnige Standorte mit eher magerer und trockener Erde:

  • Thymian
  • Oregano
  • Rosmarin
  • Salbei.

Diese vier Kräuter sind ursprünglich in heißen und trockenen Gegenden beheimatet, also lieben sie solche Bedingungen auch im Garten. Das kommt uns entgegen, denn sie brauchen auch in heißen Sommern eigentlich nicht gegossen zu werden. Sie lassen sich auch prima in Töpfen kultivieren. Dann musst du nur im Winter ein bisschen aufpassen, dass sie nicht zu viel Frost abbekommen. Am besten geschützt an der Hauswand überwintern.

Setze eine Jungpflanze im Frühjahr an ihren Standort und gieße sie dann gut an. Das war’s zunächst. Alle vier Kräuter profitieren davon, wenn du sie fleissig beerntest: sie bilden dann viele neue Triebe aus. Am besten immer die Spitzen abschneiden, evtl. bis zum nächsten Blattpaar oder zur nächsten Verzweigung, dann wachsen sie auch gut nach. Eher nicht einzelne Blätter abschneiden, aber das ginge bei Thymian und auch beim Oregano sowieso nicht. Alle vier Kräuter lassen sich auch super trocknen; wenn die Blätter dann trocken sind, einfach in einem Blitzhacker zerkleinern. Dann kann man damit das auch im Winter Tomatensaucen und ähnliches verfeinern!

Wenn du nicht ganz soviel erntest, so dass die Pflänzchen von unten her anfangen, zu verholzen, dann schneide sie im Frühling, am besten im April (wenn du siehst, dass sie neu austreiben) ein wenig herunter.

Diese Kräuter musst du im Beet auch nicht düngen. Falls du sie in einem Topf kultivierst, könnten sie 1x im Jahr ein wenig Dünger vertragen. Aber mehr sollte es auch nicht sein. Auch im Topf halten sie Trockenheit verdammt gut aus.

Insbesondere Thymian und Oregano blühen auch jedes Jahr super zuverlässig; das finden alle Bienen ein Fest.

Für halbschattige/ schattige Standorte, nicht zu trocken:

  • Minze
  • Schnittknoblauch
  • Schnittlauch
  • Zitronenmelisse

Auch diese vier Kräuter treiben jedes Jahr frisch aus. Im Gegensatz zu den vier obengenannten verwelken aber im Herbst die oberirdischen Pflanzenteile. Im Frühjahr treiben diese Kräuter von unten wieder frisch aus. Hier muss man sich um einen Rückschnitt keine Gedanken machen.

Im Frühjahr setzt ihr die Pflänzchen an ihren Standort (auch diese Kräuter sind prima für Töpfe; für die Minze sollten es ruhig größere Töpfe sein) und gießt sie gut an. Dann lasst ihr sie schön wachsen und erntet fleissig. Bei diesen Kräutern aber das Gießen bitte nicht vergessen; sie mögen es nicht gerne zu trocken. Dafür vertragen sie Schatten ganz gut. Minze breitet sich wahnsinnig schnell aus; deshalb lieber in einen Topf in den Garten vergraben um den Wurzeln ein bisschen Einhalt zu gebieten.

Minze lässt sich supereinfach vermehren: einfach einen Stängel abschneiden und in ein Wasserglas stellen, dann bilden sich relativ schnell Wurzeln. Schnittlauch kann man durch Teilung ganz gut vermehren, und der Schnittknoblauch vermehrt sich bei mir durch Aussaat.

Vanille-Mandel-Kuchen mit Estragon und Minze

Vanille-Mandel-Kuchen mit Estragon und Minze

nach Donna Hay

Ein feiner, leichter Kuchen mit ungewöhnlichen Zutaten, aber supereasy zu backen. Der Estragon gibt den Hauch einer ungewöhnlichen Note, und die Minze ist schon dominanter – wer die Minze nicht mag, muss sie ja nicht mitessen ;). Ein leckerer Kuchen, der – wenn man Gäste hat – auch was hermacht. Dabei ist es im Prinzip ein einfacher Rührteig, und die Sahne dazu steckt zwischen den Hälften. Für den Transport der einen Kuchenhälfte ist ein Kuchenretter ganz praktisch, ansonsten tut es auch eine große flache Platte. Probiert den Kuchen mal aus, ihr werdet begeistert sein!

Zutaten:

Für den Teig:

  • 6 Eier
  • 330 gr feiner Backzucker
  • 1 Eßlöffel Vanilleextrakt
  • 225 gr Butter, geschmolzen
  • 180 gr gemahlene Mandeln
  • 225 gr Mehl
  • 1 1/2 Teelöffel Backpulver
  • 2 Teelöffel fein gehackte Estragonblätter

Für die Füllung:

  • 180 gr Schlagsahne
  • 60 gr saure Sahne oder Schmand
  • 2 Eßlöffel Puderzucker

Zur Verzierung:

  • Minzeblätter
  • Puderzucker

Zubereitung:

  1. Den Ofen auf 160 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen und eine 26-cm-Springform ausfetten.
  2. Alle Teigzutaten in eine große Schüssel geben und alles zu einem glatten Teig verrühren.
  3. Den Teig in die Form füllen und 60-70 Minuten backen (Stäbchenprobe machen).
  4. Kuchen nach 10 Minuten aus der Form lösen und auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen.
  5. Die Zutaten für die Füllung mit dem Handrührer auf hoher Stufe zu einer weichen Creme schlagen.
  6. Den Kuchen auf eine Tortenplatte setzen undmit einem langen Zackenmesser horizontal halbieren, die obere Hälfte vorsichtig auf dem Kuchengitter zwischendeponieren.
  7. Die untere Hälfte mit der Creme bestreichen und die obere Hälfte wieder draufsetzen.
  8. Mit Minzeblättern garnieren und mit Puderzucker bestäuben.

Dann bleibt eigentlich nur übrig: genießen!! Enjoy!

Kräuter und Blumen trocknen

Kräuter und Blumen trocknen

Was tun mit getrockneten Blumen und Kräutern?

Es gibt viele Verwendungsmöglichkeiten:

  • Kräutertees: ich mische gerne Löwenzahn, Erdbeer-oder Himbeerblätter und Pfefferminze zu einem leckeren Tee. Einfach mischen und ausprobieren! Da kann man eigentlich nicht viel falsch machen.
  • Zum Würzen beim Kochen und Backen, aber auch von Getränken (spontan fallen mir da Wasser und Gin Tonic ein 😉 )
  • Kräuteröle und/ oder -essige
  • Für die Herstellung von Seifen, Badesalzen (statt Rosmarin kann man mein Seifenrezept auch abwandeln, z.B. als Ringelblumenseife) oder Cremes/Lotionen

Welche Kräuter und Blumen eignen sich zum Trocknen?

Alle, die man gerne mag, die getrocknet ihren Geschmack nicht verlieren und im Winter nicht (immer) ernten kann.

Meine Lieblingskräuter zum Trocknen:

  • Minze
  • Zitronenmelisse
  • Rosmarin
  • Löwenzahn
  • Erdbeerblätter
  • Himbeerblätter
  • Thymian
  • Oregano
  • Salbei

Blumen:

  • Lavendel
  • Ringelblumen
  • Rosenblüten

Nicht geeignet zum Trocknen sind Kräuter wie Petersilie und Koriander.

Wann erntet man die Blätter und Blüten am besten?

Blätter: am besten, wenn sie frisch und gesund aussehen. In Büchern liest man oft, dass man die Blätter ernten soll, bevor die Pflanze blüht. Das heißt nicht, dass man nur direkt vor der Blüte ernten kann, sondern soll ein Hinweis darauf sein, dass ab Beginn der Blüte die Pflanze ihre ganze Energie in die Blüten und evtl. Früchte/Samen steckt, und die Blätter dann nicht mehr so voll mit den ganzen Wirk- und Aromastoffen sind.

Blüten: wenn sie frisch aufgeblüht sind, d.h. die Blüten oder Blütenblätter sollten auch prall und gesund aussehen.

Wie trocknet man die Kräuter und Blumen am besten?

An einem trockenen, warmen, dunklen Ort. Ich trockne meine auf unserem Speicher, da ist es dunkel, trocken und meist nicht zu kühl.

Ich benutze Obstkisten (die aus dünnem Holz, siehe erstes Bild) , die ich mit Küchenrollenblättern auslege. Darauf breite ich die Blätter und Blüten mit Abstand zueinander aus. Diese Obstkisten kann ich auch prima stapeln, und brauche daher nicht allzuviel Platz. Fragt mal bei eurem Gemüsehändler nach, bei uns kann man sie einfach mitnehmen.

Wie bewahre ich die getrockneten Kräuter und Blumen am besten auf?

Wenn die Blätter wirklich komplett getrocknet sind (sollten beim beim Umfüllen rascheln), dann in luftdichte Gefäße umfüllen und auch dunkel aufbewahren. Ich fülle meine Trockenschätze in Gläser und bewahre sie im dunklen Keller auf. Wenn man sie in der Küche aufbewahren will, sind dunkle Gläser die erste Wahl, weil sie die Kräuter vor dem Licht schützen. Sie behalten dann ihren Grünschimmer und werden nicht braun.

Ich werde dieses Jahr noch mehr in das Trocknen von Blüten und Kräutern einsteigen, denn diesen Winter habe ich gemerkt, welch eine Wohltat ein Kräutertee aus selbst angebauten und getrockneten Kräutern/Blättern ist.

Einen eigenen Beitrag wert sind dann noch die postitiven Eigenschaften von Kräutern auf unsere Gesundheit: welches Kraut hilft bei welchem Zipperlein.

Frische Minze

Frische Minze

Minze ist so ein Kraut, das wirklich jeder im Garten haben sollte. Allerdings lieber im Topf, denn sie wuchern sonst den halben Garten zu!

Standort:

Minzen sind ziemlich anspruchslos, sie stehen lieber etwas schattig als zu sonnig. Sie mögen es nicht allzu trocken, halten das aber auch aus.

v.l.n.r.: Apfelminze, echte englische Pfefferminze, unbekannt, marokkanische Minze

Verwendung:

Minzen sind einfach vielseitig verwendbar: getrocknet oder frisch als Tee, Zutat für diverse Cocktails (Gin Tonic mit Minze schmeckt super-frisch), aber auch als Geschmackskick in vielen Gerichten…probiert mal Spaghetti Carbonara mit Erbsen und Minze oder Zucchini mit Minze, Chili und Zitrone!

Außerdem kann man Minzen, gerade wenn sie blühen, auch wunderschön in Blumensträußen verwenden.

Es gibt wahnsinnig viele Sorten, probiert euch einfach durch, und seht, welche Sorte euch am besten taugt.

Wie vermehre ich Minzen?

Minzen kann man ganz einfach als Stecklinge vermehren, meistens reicht es, einen Stängel in ein Glas Wasser zu stellen, und nach ein paar Wochen sprießen die Wurzeln.

Die zweite Möglichkeit ist, die Minzen zu teilen. Dafür ist jetzt ein guter Zeitpunkt, wenn der Boden nicht gefroren ist. Das Teilen verjüngt die Pflanzen auch und hält sie vital.