Laubkompost herstellen

Laubkompost herstellen

Es ist Herbst, und eine typische Tätigkeit ist auf alle Fälle Laub rechen. Doch seit einigen Jahren freue ich mich richtig darauf: nicht nur, dass man draußen noch ein bisschen werkeln kann, nein, das Laub tut meinem Garten auch noch etwas Gutes. Denn aus dem Laub mache ich Laubkompost, den ich in ein oder zwei Jahren als Dünger auf meine Beete bringen kann.

Zuerst reche ich das Laub, am besten, wenn es noch etwas feucht ist (wenn Laub auf dem Rasen liegt, kann man auch mit dem Rasenmäher drüber gehen – dann wird das Laub praktischerweise schon kleingeschnitzelt).

Dann packe ich es dicht an dicht in alte Blumenerde-Säcke. Falls das Laub zu trocken ist, noch ein bisschen mit der Gießkanne anfeuchten.

Als nächstes schneide ich ein paar Löcher in den Sack, und dann verschließe ich ihn fest.

Nun kommt der Sack an einen trockenen Ort, wo man ihn ein bis zwei Jahr (e) vergessen kann. Danach sollte das Laub soweit verrottet sein damit man es als Kompostdünger verwenden kann.

Fünf Tipps zum Gärtnern mit kleinem Budget

Fünf Tipps zum Gärtnern mit kleinem Budget

Für einen Garten kann man wahnsinnig viel Geld ausgeben – vor allem dann, wenn man eben sofort alle Pflanzen in einer entsprechenden Größe haben möchte. Ich bin ja kein Anhänger von einem „fertigen“ Garten (mein Garten ist hoffentlich nier fertig), und mit ein bisschen Geduld und Zeit kann man tatsächlich viel Geld sparen – und natürlicher und besser für den Garten ist es auch noch.

Eigenen Dünger herstellen

Mann kann ja alle möglichen Dünger im Gartencenter oder Baumarkt kaufen – oder man verzichtet auf einen Teil (oder komplett) und stellt selbst Flüssigdünger her. Am besten eignen sich Brennesseln oder Beinwellblätter – diese in einem (verschließbaren) Eimer mit Wasser ansetzen, ein paar Wochen stehen lassen – und schon hat man einen Flüssigdünger (der leider ein wenig muffelt, aber das gehört so). Für eine genaue Anleitung klicke hier.

Kompost machen

Obwohl ich einen kleinen Garten habe, stelle ich Kompost her. Dafür habe ich so einen kleinen Minikomposter aus Plastik – und auch wenn es eine kleine Menge ist, und dadurch der Kompost nicht warm genug wird und Unkrautsamen überleben – ich benutze den Kompost als Mulch und Düngung auf meinen Gemüsebeeten, und die Bodenqualität hat sich defiitiv verbessert. Auch beim Gemüseanbau im Topf mische ich meist ein paar Handvoll Kompost unter die Blumenerde – da hatte ich letztes Jahr bei meinen Tomaten den Eidnruck, sie haben länger ein paar Nährstoffe. Außerdem habe ich ein paar Säcke Blumenerde eingespart. Wer keinen Komposter im Garten mag, kann auch einfach Laubkompost herstellen. Dafür feuchtes Laub im Herbst in dunkle Plastiksäcke (in die man vorher ein paar kleine Löcher gepiekst hat) packen, diese verschließen und ein bis zwei Jahre vergessen – danach hat man den besten Laubkompost.

Samen sammeln

Das mache ich inzwischen bei vielen meiner Blumen, aber auch bei meinen Tomaten oder Basilikum: Saatgut selbst sammeln! Das geht eigentlich ganz einfach, da findet ihr auch im Netz viele Tipps, wie das funktioniert. Bei Blumen muss man imWesentlichen nur warten, bis sie verblüht sind und Samenstände gebildet haben. Und so bekommt man ganz einfach umsonst Nachschub! Mehr zu Saatgut von den eigenen Blumen sammeln findest du hier.

Sträucher und Stauden selbst ziehen

Mit Hilfe von Stecklingen oder Steckhölzern kann man von vielen Pflanzen Ableger ziehen – habe ich schon mit Johannisbeere, Hortensie, Lavendel gemacht. Mehr zur Vermehrung speziell durch Steckhölzer findest du hier.

Kostbares Wasser sammeln / sparen

Wasser wird immer knapper – jeder der gärtnert, weiß das. Deshalb ist es wichtig, das Nass, das vom Himmel kommt, effizient zu nutzen. Am besten geht das mit einer Regentonne, die vielleicht an ein Fallrohr von der Regenrinne angeschlossen ist. Beim Bewässern immer darauf achten, direkt den Boden zu bewässern, damit nicht zuviel Wasser“verloren“ geht. In Gegenden, wo es im Sommer schon mal knapp wird mit dem Wasser besser Pflanzen setzen, die mit wenig Wasser auskommen. Hortensien z.B. brauchen viel Wasser, mediterrane Pflanzen wie z.B. Lavendel eher weniger.

Dünger – selbst gemacht

Dünger – selbst gemacht

Seit einigen Jahren stelle ich ja meinen eigenen Kompost her, den ich als Mulch und Bodenverbesserer benutze – und das war ein echter „Game-changer“ in meinem Garten. Das Gemüse wächst sensationell gut, weil der Boden viel nährstoffreicher geworden ist und besser Wasser speichert. Auch in den Gemüsetöpfen landet immer eine große Portion Kompost als Langzeitdünger – und die Tomaten, Auberginen und Paprika tragen Rekordmengen. Zum ersten Mal wachsen und liefern große Fleischtomaten in meinem Gemüsebeet gute Erträge. Das kann nur am Kompost liegen.

Deshalb ist es nur logisch, dass ich jetzt auch versuche, meinen eigenen Dünger herzustellen mit Mitteln aus der Natur. Neu ist das Ganze ja nun wirklich nicht – von Brennesseljauche haben bestimmt schon viele gehört. Was mich bei der ganzen Kompost /Jauchen-Geschichte auch fasziniert, ist der Kreislauf-Gedanke: du wirfst das Schnittgut und die Unkräuter nicht weg und gibst sie in die Biotonne zur Müllabfuhr, sondern belässt alles im Garten, lässt die Natur es umwandeln und benutzt es, um deinen Pflanzen Gutes zu tun. Ansonsten würdest du deinen Garten“abfall“ wegtransportieren, um dann wiederum Dünger etc. aus dem Gartencenter zu kaufen (eigentlich ziemlich schwachsinnig). So bleibt alles im Garten (und du sparst Geld; aber das nur nebenbei).

Wie stelle ich nun meinen eigenen Dünger her?

Am besten eignen sich Brennesseln oder Beinwell, denn diese haben so ziemlich alle Nährstoffe, die insbesondere Gemüsepflanzen benötigen (Phosphor, Kalium, Stickstoff).

Du brauchst für einen Brennesseldünger:

  • 1 Eimer mit festschließendem Deckel
  • frische Brennesseln, fast den ganzen Eimer voll
  • wenn verfügbar: eine Handvoll verottetes Laub oder Laubkompost, das regt die Mikroorganismen noch ein bisschen schneller zum Arbeiten an (kann man aber auch weglassen!)
  • frisches Wasser, so viel, dass die Brennesseln gerade bedeckt sind.

Dann Deckel drauf, und nach ca. 4 Wochen ist dein Dünger einsatzbereit. Der Deckel ist wichtig, denn der Dünger entwickelt einen ziemlich üblen Geruch. Es ist auch nicht schlecht, während der 4 Wochen den Dünger ab und zu mal mit einem Stock umzurühren, um mehr Sauerstoff hineinzubringen.

Den Dünger wendest du wie Flüssigdünger an: du gibst ein bisschen was in dein Gießwasser, d.h. du verdünnst ihn mit Wasser.

Experimentiere ruhig herum, statt Brennesselblätter kann man wie gesagt auch Beinwell-Blätter nehmen, oder eine Kombi aus beidem.

Gedanken zu Kompost

Gedanken zu Kompost

Wie viele Hobbygärtner mit einem kleinen Garten habe ich auch lange Zeit ohne eigenen Kompost gegärtnert. Zu aufwendig, zu wenig Platz – so dachte ich, und letzteres stimmt immer noch. Da ich aber dauernd gelesen und gehört habe, wie wichtig eigener Kompost als Dünger für den Boden ist, habe ich vor drei Jahren doch mit dem Kompostieren angefangen. Da wir einen echt kleinen Garten haben, wurde es so ein kleiner Plastikkomposter aus dem Baumarkt. In den ich dann alle Gartenabfälle (Rasenschnitt, Laub etc.) und ab und zu grüne Küchenabfälle hineingetan habe. Und nach ca. 1 Jahr habe ich angefangen, unten aus der Luke meinen Kompost zu entnehmen und ihn auf meinen Gemüsebeeten als Mulch-/Dünger auszubringen. Allerdings voll unsicher, ob dieser Kompost schon „reif“ ist etc. Je mehr ich aber über das Kompost-Machen gelesen und gesehen habe, umso entspannter bin ich geworden. Zuerst war ich irritiert, dass mein Kompost gar nicht warm wird. Ja, das wird er in dem kleinen Komposter auch nicht, dafür ist die Menge zu klein (das weiß ich dank Charles Dowding). Das ist aber nicht schlimm, dann geht die Kompostierung einfach langsamer, und – ein weiterer Nachteil – enthaltene Unkrautsamen werden wohl nicht komplett abgetötet. Trotzdem habe ich am Ende brauchbaren Kompost!

Unser kleiner Komposter

Eine Sache hat sich auf alle Fälle bewahrheitet: durch die Düngung mit dem Kompost ist die Bodenqualität selbst nach so kurzer Zeit viel besser geworden! Vorher war der Boden komplett verdichtet und trocken, und jetzt habe ich schon viel lockereren Boden, der das Wasser schon ein bisschen besser speichert. Das hat mich echt überzeugt! Meine Gemüsebeet bekommen nun zweimal im Jahr eine kleine Düngergabe (für einmal im Jahr reicht die Menge nicht aus), einmal im Winter und einmal im Sommer.

Der Kompost ist bei mir natürlich noch sehr grob (Wurzeln, Eierschalen und kleinere Äste kompostieren auch nach ein bis zwei Jahren nicht zu feinkrümeliger Erde) – aber das nehme ich inzwischen hin. Wenn ich meine Beete schön haben will, siebe ich den Kompost, und packe das grobe Material wieder in den Komposter. Obwohl ich bestimmt nicht den besten Kompost herstelle, bin ich schon superzufrieden mit der Bodenverbesserung. Deshalb ermutige ich alle, es auch mit Kompostieren zu probieren! Es ist ganz einfach, und irgendwie versteht man das Kreislaufprinzip der Natur noch besser. Das Laub vom Apfelbaum im Herbst ist nicht „lästig“, sondern wir können es zu Kompost machen.

Tipps zum Kompost:

  • keine zu groben Äste etc. hineintun; sie kompostieren zu langsam
  • keine Essensreste von tierischen Produkten oder gekochtem Essen hineintun; bei Eierschalen scheiden sich schon die Geister: sie kompostieren auch extrem langsam
  • den Kompost nicht zu feucht oder zu trocken werden lassen (lieber zu trocken, dann kann man ihn etwas gießen)
  • immer schön braune Materialien (z.B. trockene Blätter) und grüne Materialien (z.B. Rasenschnitt) mixen

Wer keinen Komposter hat, kann auch mit großen dunklen Plastiksäcken (ich nehme immer leere Blumenerdesäcke) Laubkompost herstellen. Dazu einfach feuchtes Laub ganz dicht in einen Plastiksack packen, ein paar Löcher in den Sack pieksen, den Sack dann dicht verschließen und an einem trockenen Plätzchen, z.B. Keller oder Garage mal locker 1-2 Jahre vergessen. Wenn ihr dann den Sack öffnet, habt ihr besten Laubkompost zum Düngen oder Mulchen. Ziemlich lässig, oder?

Inzwischen überlegen wir sogar, den Plastikkomposter gegen eine offene Holzkonstruktion auszutauschen – auch in unserem kleinen Garten, wo der Komposter von überall aus zu sehen wäre.